Cloud Computing in kleinen und mittleren Unternehmen – Diese 8 Kriterien sind bei der (ERP-) Auswahl zu beachten

So gelingt die optimale Kundenansprache dank ERP und CRM-System

Das Interesse an und die Nutzung von Cloud-Diensten in deutschen Unternehmen hat in den letzten Jahren immer stärker zugenommen. Cloud Computing wird zunehmend zum Standard: Inzwischen setzen 73 Prozent der Unternehmen in Deutschland auf die Technologie. Nur 10 Prozent sagen, dass dies für sie der­zeit kein Thema sei. Vor fünf Jahren zeigte sich noch jedes dritte Unternehmen desinteressiert. (Quelle: Bitkom).

Aus Nutzersicht bedeutet Cloud Computing die Nutzung von IT-Leistungen (z. B. Speicher, Software, Rechenkapazität) über ein Netzwerk (Internet, Intranet). Dabei können die IT-Leistungen je nach Bedarf angepasst und abgerechnet werden.

Die größten Vorteile liegen dabei oft in geringeren Kosten, einer flexiblen Kapazität, einer Zeitersparnis und der globalen Verfügbarkeit von Daten. Um den passenden Provider zu finden, sollten acht Kriterien seitens des Anbieters erfüllt sein.

ERP-System: Cloud- oder On-Premise ERP?

Die drei gängigsten Liefermodelle des Cloud Computing

  • Private Cloud Computing

Eine organisationsinterne Cloud. Eine Nutzung der IT-Leistungen erfolgt über ein internes Netzwerk (Intranet).

  • Public Cloud Computing

Die Nutzung der IT-Leistungen erfolgt über das »offene« Internet.

  • Hybrid Cloud Computing

Eine Kombination aus Public und Private Cloud. Der Zugriff erfolgt je nach Bedarf der Nutzer.

Die Vielfalt an Cloud-Modellen

Jedes Unternehmen stellt andere Ansprüche an die passende Software. In speziellen Fällen können Mischformen, sog. Hybrid-Lösungen, eine interessante Alternative sein. Zu klären ist im Vorfeld, welches Cloud-Servicemodell für das Unternehmen geeignet ist. Hierbei wird zwischen drei verschiedenen Servicemodellen unterschieden:

Software as a Service (SaaS)

SaaS-Diensteanbieter offerieren spezielle Auswahlen von Software, die auf ihren Infrastrukturen laufen. SaaS wird auch als Software on demand (Software bei Bedarf) bezeichnet. Bei der Cloud-Bereitstellung von kaufmännischer Software wie ERP-Systemen, CRM-SystemenRechnungswesen Software usw. wird SaaS am häufigsten eingesetzt.

Platform as a Service (PaaS) 

Clouds bieten Nutzungszugang von Programmierungs- oder Laufzeitumgebungen mit flexiblen, dynamisch anpassbaren Rechen- und Datenkapazitäten. Mit PaaS entwickeln Nutzer ihre eigenen Software-Anwendungen oder lassen diese innerhalb einer Softwareumgebung ausführen, die vom Dienstanbieter (Service-Provider) bereitgestellt und unterhalten wird.

Infrastructure as a Service (IaaS)

Clouds bieten Nutzungszugang zu virtualisierten Computerhardware-Ressourcen wie Rechnern, Netzen und Speichern. Mit IaaS gestalten sich Nutzer frei ihre eigenen virtuellen Computer-Cluster und sind daher für die Auswahl, die Installation, den Betrieb und das Funktionieren ihrer Software selbst verantwortlich.

Die Verfügbarkeit der Cloud

Die allzeit mögliche Verfügbarkeit der Daten ist für die Mehrheit der Unternehmen von enormer Wichtigkeit. Darauf ist zu achten:

  • Hohe Performance durch Hochleistungsserver, fähige Speicher und schnelle Datenleitungen
  • Hohe Ausfallsicherheit durch redundant ausgelegte Rechenzentren im Fall von Komplettausfällen sowie eine Notstromversorgung
  • Schnelle Wiederherstellung von Daten im Schadensfall

 

Die Support-Vereinbarungen

In der Regel übernimmt der Provider eine Vielzahl an Service-Aufgaben. Der allgemeine Betrieb, die Anbindung an die Arbeitsplätze, Wartung und Updates liegen in der Hand des Anbieters und sind in den Service Level Agreements verankert. Der Vorteil ist: Ein einziger Hauptansprechpartner, der alles aus einer Hand liefert.

Die Internetverbindung

Außerhalb der Ballungsgebiete gibt es häufig keine ausreichende Anbindung an schnelles Internet. Dadurch sinkt die Performance und der Vorteil der dynamischen Skalierbarkeit der Software entfällt. Zu klären ist daher, was für eine Netzverbindung vorliegt, um Ärgernisse im Nachhinein zu vermeiden. Im Fall einer langsamen Konnektivität gibt es die Möglichkeit von installierbaren Hochgeschwindigkeit-Netzzugängen.

Die Liquiditätsvorteile

Ein enormer Vorteil von Cloud Computing liegt in der Kostenersparnis. Teure Hardware, Kosten für Wartung und Verwaltung sowie Updates werden vom Provider übernommen. Eine risikoreiche Anfangsinvestition und damit einhergehende Liquiditätsengpässe entfallen, da die Abrechnung der Cloud über den tatsächlichen Gebrauch der Software erfolgt.

Die Sicherheit und der Datenschutz

Das heikle Thema Datenschutz und Sicherheit muss bei der Auswahl des richtigen Anbieters unbedingt beachtet werden. In erster Linie muss sich vor IT-Bedrohungen wie Hackerangriffen, Viren und Spionage geschützt werden. An dieser Stelle profitieren vor allem KMU, da die Sicherheitsdienstleistungen durch den Cloud-Provider übernommen und somit kein eigenes Personal notwendig wird. Auch rechtliche Vorgaben werden dadurch automatisch umgesetzt. Zudem muss auf eine Datenschutzbestimmung für personenbezogene Daten während des Verarbeitungs- und Speicherungsprozesses geachtet werden. Diese ist durch die EU-Datenschutzgrundverordnung geregelt.

Um einen geeigneten Anbieter zu finden, sollten einige Voraussetzungen in puncto Sicherheit erfüllt sein:

  • Prüfung der Sicherheit durch einen externen Dritten z. B. Security Operations Center
  • Zertifizierungen (TÜV Rheinland Zertifikat, Certified Cloud Service, ISO 27001 Zertifikat)
  • Transparenz, Vertrauenswürdigkeit und Erfahrung seitens des Providers

 

Die Übernahme von Business-Anwendungen in die Cloud

Geprüft werden sollte im Rahmen einer Umstrukturierung der internen IT-Landschaft hin zur Cloud, ob weitere Business-Anwendungen wie CRM-Software, Human-Ressource-Software oder Office-Applikationen in die Cloud verlagert werden sollten. Eine zentrale Datenablage spart Zeit, wodurch sich vollständig auf das Kerngeschäft des Unternehmens konzentriert werden kann.

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